Was ist eine offene Parodontosebehandlung?

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04-07-2022 15:40

Eine "offene" Parodontalbehandlung folgt auf eine "geschlossene" Parodontosebehandlung, sollte sich an bestimmten Stellen im Gebiss keine deutliche Verbesserung der Zahnfleischtaschentiefe ergeben.

Dabei bezeichnet die geschlossene Variante der Therapie eine Reinigung der Zahnfleischtaschen unter Belassung des Zahnfleisches an der Wurzeloberfläche.
Die offene Variante dagegen bezeichnet das chirurgische Öffnen des Zahnfleisches, die Reinigung, Politur und und Desinfektion der Wurzeloberflächen und das anschließende Vernähen des Zahnfleisches mit mikrochirurgischer Naht.

Bei tiefen und schwer zugänglichen Zahnbelägen ("Konkrementen") kann manchmal keine ausreichende Reinigung der Wurzeloberflächen erfolgen.
Das umliegende Zahnfleisch bzw. die dort befindliche Zahnfleischtasche verhindert die Wirkung von schall- oder ultraschallbetriebenen Reinigunswerkzeugen und die von Handwerkzeugen. Auch desinfizierende Spüllösungen oder Laserlicht gelangt nicht hinreichend an die betroffenen Stellen.

Das therapeutische Vorgehen zur nachhaltigen Reinigung von Zahnfleischtaschen und Parodontitstherapie lautet folglich:
1. Professionelle Zahnreinigung ("PZR") und Instruktion zur persönlichen Mundhygiene
2. Geschlossene Parodontalbehandlung
3. Unterstützende Parodontalbehandlung ("UPT")
4. Offene, chirurgische Parodontalbehandlung

Dieser Prozess kann je nach individueller Diagnostik im Laufe der Zeit immer wieder zum Ansatz kommen.
So lassen sich Zahnfleischtaschen und damit der zerstörerische Abbau von Knochen durch Parodontits nachhaltig positiv beeinflussen.

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