Sinuslift - Kieferknochenaufbau über die Kieferhöhle

Die Kieferhöhle ist ein zwischen Oberkiefer, Nase und Augen liegender Hohlraum im Schädelknochen. Die anatomische Ausdehnung der Kieferhöhle ist sehr variabel und bisweilen so groß, dass im Oberkiefer nicht ausreichend Knochen vorhanden ist, um ein Implantat einzusetzen. In diesem Falle muss der Knochen augmentiert, d.h. aufgelagert, werden. Diesen Eingriff bezeichnet man als Sinuslift (wörtlich: Anheben des Bodens der Kieferhöhle).

Man unterscheidet zwischen externem und internem Sinuslift. Beide Techniken basieren auf dem Anheben („Liften“) der in der Kieferhöhle liegenden Schleimhaut, so dass ein Hohlraum erzeugt wird, in welchem der Knochen eingebracht werden kann. Die Behandlung erfolgt unter lokaler Betäubung oder allgemeiner Narkose.


Interner Sinuslift

Beim internen Sinuslift wird vom Kieferkamm ausgehend in Richtung der geplanten Implantatachse ein Zugang bis zu besagter Schleimhaut geschaffen. Anschließend wird diese vorsichtig angehoben und der so entstandene Hohlraum mit Knochenersatzmaterial und/oder Eigenknochen gefüllt. Der interne Sinuslift erfolgt in der Regel zusammen mit der Einbringung des Zahnimplantates.


Externer Sinuslift

Beim externen Sinuslift wird zunächst das Zahnfleisch seitlich am Kieferkamm eröffnet. Anschließend wird von der Seite des Kieferkamms aus (von der Wange her) ein Zugang bis zur Kieferhöhlenschleimhaut geschaffen. Diese wird nun vorsichtig von unten sowie seitlich angehoben und der so entstandene Hohlraum mit Knochenersatzmaterial und/oder Eigenknochen aufgefüllt.

In den meisten Fällen kann der Aufbau des Knochens mit dem Einsetzen des Implantates in einer Operation kombiniert werden. In seltenen Fällen muss zunächst Knochen aufgebaut werden und die Zahnimplantation erfolgt in einem separaten Behandlungsschritt.

Bei beiden Techniken wird die Wunde nach dem Eingriff mit einer Naht versorgt, welche in der Regel nach acht Tagen wieder entfernt werden kann. Innerhalb der individuellen Einheilzeit von Knochen und Implantat (bis zu sechs Monaten) erfolgen mehrere Kontrollen des Operationsgebietes, um einen optimalen Heilungsverlauf zu gewährleisten.